Im neuen VLOG informieren wir zukünftig mit kurzen Videos über betriebswirtschaftliche, juristische und medienpolitische Aspekte der Film- und Fernsehbranche. Dazu stellen sich Medienexperten, Rechtsanwälte, Produzenten und andere unseren Fragen, so zum Beispiel: „Welche Tageshonorare sind tatsächlich angemessen und warum ist das so?“, „Sind die Sender wirklich so arm, wie sie in Verhandlungen behaupten?“ oder „Müssen Selbstständige ihre Gagen gegenüber Kollegen wirklich geheim halten?

Erneut sagen wir bei fairTV damit dem Halbwissen den Kampf an, um die oftmals unzureichende Kompetenz von Film- und Fernsehkreativen auf diesen für Freelancer so wichtigen Gebieten zu stärken.

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Hintergrund: Die Abwärtsspirale bei Honoraren von „Freien“ in der Film- und TV-Branche hat in den letzten Jahren drastische Züge angenommen: Nur 28% können allein von ihrem Einkommen leben, mehr als die Hälfte von ihnen verfügt über keine ausreichende Altersvorsorge[i]. Das belastet die öffentlichen Kassen der Zukunft[ii] und führt mittelfristig zu Fachkräftemangel auch in dieser ehemaligen Vorzeigebranche[iii]. Die Ursache ist zumeist fehlende Bildung der Kreativen in Betriebswirtschaft und Recht sowie bei Honorargestaltung und Verhandlung. Damit einher geht mangelndes Selbstbewusstsein gegenüber den Auftraggebern, verhandelt wird zumeist nicht auf Augenhöhe. Hinzu kommt, dass sich Film- und Fernsehschaffende nur unzureichend organisieren, während Sender und Produzenten gut vernetzt oder gar durch ein dichtes Geflecht von Beteiligungsunternehmen direkt verbunden sind, wodurch es kaum zu Konkurrenz um Arbeitskraft, wohl aber um Auftraggeber kommt. Dieses massive Ungleichgewicht hat sichtbare Folgen – für alle.

Der neue Videoblog soll nun bei niedriger Zugangsschwelle fehlendes Wissen vermitteln, dabei den Wunsch wecken, sich tiefergehender zu informieren und – bestenfalls – auch zu organisieren.

Zu Beginn stehen kurze Auszüge aus Experteninterviews im Vordergrund. Außerdem wird es Anleitungen zu empfohlenen Vorgehensweisen des Vereins, Hintergrundwissen und Kommentare geben. Später sind dann auch investigative Storys geplant, die Ungereimtheiten in der Branche auf den Grund gehen, dazu sammeln wir bereits jetzt Hinweise. Auch das Wissen über Organisationsformen für Medienschaffende soll verbessert werden, es gibt dazu eine Reihe mit dem Titel „Berufsverband in 99 Sekunden“.

Gesponsert wird das Projekt von namhaften Technik- und Content-Anbietern der Branche, so zum Beispiel vom Schnittsystemhersteller „Avid Technology GmbH“, dem Musikanbieter „DNA-Musik GmbH“ und dem „Ludwig-Kameraverleih“.

Hier gehts zur Presseinformation in unserem Downloadbereich.

 

[i] Studie „Zur sozialen Lage, Berufszufriedenheit und den Perspektiven der Beschäftigten in der Film- und Fernsehproduktionswirtschaft Deutschlands 2015“, Jörg Langer, 2016, http://www.langermediaconsulting.de/resources/Studie-Filmschaff_FINAL_JL.pdf

[ii] https://fairtv.net/news/39-flaechendeckend-zu-geringe-altersvorsorge-bei-film-und-fernsehen

[iii] U.a. https://www.wuv.de/medien/fachkraeftemangel_erreicht_filmbranche

[iv] https://fairtv.net/15-startseite/59-erfolge

[v] https://fairtv.net/projekte-aktionen/musterbriefe