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Liebe Film- und TV-Schaffende,
immer wieder werden wir von der Politik gefragt: „Wie schlimm ist es eigentlich genau?“. Bisher konnten wir das nur vage beantworten - belastbare Zahlen lagen nicht vor.
Seit Bekanntwerden der Aktion von Thüringer TV- und Filmschaffenden und der Veröffentlichung des Forderungskataloges erreicht uns eine Flut von Sympathie- und Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland.
Wir alle sind uns einig: dies sind wegweisende Tage für die Film- und Fernsehlandschaft in Mitteldeutschland. Und auch bundesweit wird ein Signal gesetzt: Schluss mit dem Prädikat „Film- und TV-Billigland“! Die Sender müssen reagieren und ihre Budgets deutlich erhöhen! Woher das Geld kommen soll? Dafür gibt es Ideen, zum Beispiel in diesem Brief der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände, an dem fairTV beteiligt war. Aber werden die Sender die Notwendigkeit freiwillig erkennen? Wir wissen es nicht.
Nachdem am Freitag bereits in der MDR-Zentrale ein Warnstreik den Sendebetrieb lahm legte, befinden sich nun viele freie und selbstständigen TV- und Filmschaffende in Thüringen in einer Art Ausstand. Bis einschließlich Mittwoch werden sie nach eigenen Angaben keine neuen Aufträge des Landesfunkhauses Thüringen, der dortigen MDR-Tochterfirma „MCS“ oder anderer Produzenten ausführen. Bereits heute (Di) bestand nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Quellen Personalnotstand, Teams und Schnittplätze mussten teuer aus weiter entfernten Gegenden eingekauft werden. Morgen (Mi) wird die Situation möglicherweise noch dramatischer.
Rund 1,5 Milliarden Euro! Soviel Gebührenüberschuss soll die Umstellung auf die Haushaltsabgabe zwischen 2013 bis 2016 einbringen. Das belegt der Jahresabschluss des Beitragsservice, ehemals als GEZ bekannt. Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V. hat sich kürzlich mit einem offenen Brief an die Medienverantwortlichen in Bund und Ländern, die Verwaltungs-, Rundfunk- und Fernsehräte gewandt. 17 führende Kreativverbände, darunter auch fairTV haben diesen öffentlichen Brief unterzeichnet und fordern einstimmig:
Bei einem spontanen Treffen von Reinhold Dienes, Vorstandsmitglied des Dachverbandes „Die Filmschaffenden – Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände“ mit unserem Vorsitzenden Guntram Schuschke wurde heute sehr schnell klar: es gibt viele gemeinsame Ziele. Auch die fairTV-Strategien stießen auf positive Resonanz, insbesondere deren Ausrichtung auf die Probleme von Selbstständigen, welche sich mangels gewerkschaftlicher Unterstützung oft in schlechter Verhandlungsposition befinden. Das wird nicht selten ausgenutzt, was zum allgemeinen Preisverfall beiträgt und so ein Problem der gesamten Film- und TV-Branche darstellt, unabhängig von der Kooperationsform.
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